Diversität

Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft. Unser Anliegen ist es, mit Vorurteilen bewusst umzugehen, genau hinzusehen und Kompetenzen im Umgang mit kultureller, sprachlicher und sozialer Diversität zu entwickeln. Damit orientieren wir uns am Konzept der vorurteilsbewussten Bildung.

Vorurteile beruhen auf persönlichen Erfahrungen, aber auch auf Einstellungen, die wir durch unser Umfeld aufnehmen. Gegen wen sie sich richten ist also kein Zufall. Gerade deshalb ist es wichtig, sich kritisch mit den eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen und sensibel für alltägliche und strukturelle Diskriminierung zu sein.

Erfahrung mit Vielfalt zu machen ermöglicht einen kompetenten Umgang mit Unterschieden. Bildungseinrichtungen, in denen sich alle Kinder wiederfinden können und in denen sie Respekt und Wertschätzung erfahren, sind entscheidend für ein empathisches Miteinander. Das impliziert auch ein klares Nein zu Ausgrenzung und den bewussten Umgang der pädagogischen Fachkräfte mit dem eigenen kulturellen und sozialen Hintergrund. So kann Teilhabe und Entwicklung für alle gelingen.

Buntes Bilderbuch Cover mit dem Titel "Du und ich und alle anderen"
Die 4 Ziele der vorurteilsbewussten Bildung
  • Jedes Kind muss Anerkennung und Wertschätzung finden, als Individuum und als Mitglied einer bestimmten sozialen Gruppe. Dazu gehören Selbstvertrauen und Wissen um seinen eigenen Hintergrund
  • Es muss Kindern ermöglicht werden, Erfahrungen mit Menschen zu machen, die anders aussehen und sich anders verhalten als sie selbst, so dass die Kinder sich mit ihnen wohl fühlen und Empathie entwickeln können. 
  • Das kritische Denken von Kindern über Vorurteile, Einseitigkeiten und Diskriminierung anzuregen heißt auch, mit ihnen eine Sprache entwickeln, um sich darüber verständigen zu können, was fair und was unfair ist
  • Von da aus können Kinder ermutigt werden, sich aktiv und gemeinsam mit anderen gegen einseitige oder diskriminierende Verhaltensweisen zur Wehr zu setzen, die gegen sie selbst oder gegen andere gerichtet sind.

Aus: Macker, Zicke, Trampeltier…Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen. (2006)

Was bedeutet vorurteilsbewusste Bildung für die Praxis in unserer Bibliothek?

Jungendliche mit dunklen langen Haaren und Brille hält ein Papkartonschild mit der englischsprachigen Aufschrift "Racism is a Pandemic, too" vor sich

In der Auswahl unserer Bildungsmaterialien und Kinderbücher orientieren wir uns am Konzept der Vorurteilsbewussten Bildung. Es ist uns ein Anliegen, Unterrichtsmaterialien, Bücher, Filme und andere didaktische Medien anzubieten, die Menschen unterstützen, Rassismus und Diskriminierung zu erkennen und die zugrundeliegenden Mechanismen zu verstehen. Ebenso ist es uns ein Anliegen, Menschen in ihrer Vielfalt zu zeigen und besonders jene sichtbar zu machen, die in unserer Gesellschaft und gerade auch in Büchern wenig bis gar nicht repräsentiert werden. Das ermöglicht Identifikation, unabhängig von Herkunft, Alter, Sprache, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder körperlicher Beeinträchtigung. Gleichzeitig zeigt es die Vielfalt in unserer Gesellschaft und bricht stereotype Darstellungen auf. Ein weiterer Schwerpunkt sind Bücher und Filme von Autor*innen und Regisseur*innen aus dem Globalen Süden, die wir in unserer Bibliothek führen. Um auch der sprachlichen Vielfalt gerecht zu werden, gibt es in unserer Bibliothek mehrsprachige Bücher und Bücher in anderen Sprachen als Deutsch.

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