Sprachliche Bildung

Jedes Kind bringt eine eigene Sprachbiographie mit, wenn es in die Bildungseinrichtungen Kindergarten oder Schule kommt. Es lernt vielleicht gerade erst sprechen oder hört noch zu, ahmt etwas nach, verdoppelt Silben, artikuliert sich, bildet Einwortsätze.
Viele Kinder sind mehrsprachig, sprechen Deutsch als Erstsprache oder vielleicht Deutsch als Zweitsprache, möglicherweise sprechen sie noch gar nicht oder sie sprechen sehr viel. Sie kommunizieren mit Gestik und Mimik, singen gern und finden Reime lustig, wollen von ihren Plänen, Gedanken und Gefühlen erzählen, wollen das man ihnen zuhört. Sie möchten verstehen, was man ihnen sagt aber auch sich und ihre Sprachen wiederfinden.

Alle unsere Sprachen sind wertvolle Ressourcen

Diese vielfältigen Sprachschätze, die Kinder bereits mitbringen oder gerade aufbauen, sind eine wertvolle Ressource die vor allem im Bildungsbereich respektiert, anerkannt und gefördert werden muss. Denn wenn es um Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder, unabhängig von sozialer und kultureller Herkunft geht, kommt der Förderung der Sprachkompetenz eine Schlüsselfunktion zu. Sprachen sind nicht nur ein Mittel zur Kommunikation, sondern auch ein Werkzeug, um das eigene Leben aktiv zu gestalten. Wie kompetent Kinder diese Sprachen nutzbar machen können, beeinflusst ihre schulischen Bildungschancen und damit auch ihren weiteren Lebensweg. Und das gilt sowohl für Deutsch als Erst- oder Zweitsprachen als auch der anderer Erstsprachen, die Kinder mitbringen.  Die Erstsprache ist das Fundament, auf dem eine Fremdsprache aufbaut. Wenn Sprachstrukturen in der Erstsprache ausgebildet und gefestigt werden, können Kinder auch in der neuen Sprache sprachliche Strukturen besser erkennen und erlernen.  Mit der Anerkennung, Förderung und Sichtbarmachung der sprachlichen Vielfalt wird das positiven Selbstkonzepts von Kindern gestärkt.